KONRAD WALLINGER  ·  Atelier: Langbathstraße 8, 4802 Ebensee

www.konrad-wallinger.at   ·   konrad.wallinger@aon.at

Oftmals hinterfragt (seit 1910) und totgesagt, kommt die Malerei statt als Offenbarung einer höheren Wahrheit als Performance und gemaltes Sprachspiel zurück: Malerei ein Anstrich auf einer Bespannung, die Dekoration eines gesamten Feldes, eine schon veraltete Handarbeit, ein Abbild der Realität. Sie nistet sich ein in Fotografie, Werbung, Dekoration usw (nach Hans Belting).

Für Peter Greenaway bestand die einzige Möglichkeit in der Malerei nicht falsch zu sein im Experiment. Malerei und Experiment. Nach seinem Studium der Malerei fragte er sich: »Wie kann die Freude an der Oberfläche, die der Malerei so wichtig ist, im Kino, einem Medium ohne berührbare Oberfläche gleichfalls zur Wirkung gebracht werden?«

1. Konrad Wallinger geht bei einem Teil seines Werkes den umgekehrten Weg. Er führt Film (Filmplakate) Musik (Rock) und Typografie zurück in ein Medium mit klar erkennbarer Handschrift.

Diese Arbeiten sind ein Refugium, die ihn als Autor authentisch erkennbar bleiben lassen. Die meisten seiner Bilder entwickelt Konrad Wallinger aus dem Dunkel der schwarzen Farbe: eine Malerei des Verschwindens.

2. Orte und Objekte, die verschwinden oder schon verschwunden sind, wählt er ebenso als Motive für Bild-Serien.

Im Bild »Baumhaus« fügt Sigmar Polke  die historische Abbildung einer Maori-Behausung in fließend geschüttete Strukturen. Konrad Wallinger benütz Fotos, die er auf (Hunde-) Spaziergängen sammelte für großflächige Gemälde dieser anonymen, vergänglichen Architekturen.

3. Malerische Gesten, Spielen mit unterschiedlichen Mitteln, Verwischen und Zerkratzen über vorhandenen Strukturen, führt etwas vor Augen, das es in der Medien-Realität so nicht gibt. Der Zufall spielt dabei eine Rolle. Es hätte so oder auch anders kommen können.

So lange an einem Bild arbeiten, bis etwas Eigenständiges daraus wird, das er vorher nicht geplant hatte, von dem man überrascht wird, ist Konrad Wallingers Intention. Erst wenn wir diese Bilder länger betrachten, können wir aus der vordergründig abstrakten Anmutung ein gegenständliches Bild wahrnehmen.

Freiräume, um seine Bilder offen zu deuten, sind ihm sehr wichtig.

Die großen Formate vieler seiner Bilder helfen uns im Bild zu sein. It’s not an illusory thing. It’s not a painting that makes you think, I want to step into it. Your mind already is in it. The picture engulfs you.. (David Hockney)

 

Gerhard Carl Moser (2019)

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